Das Österreichische Institut für Sexualpädagogik und Sexualtherapien entwickelte eine spezifische Form der Sexualpädagogik  auf Basis unterschiedlicher sexualtherapeutischer, medizinischer, psychologischer und sozialarbeiterischer Konzepte in Verbindung und dauernder Überprüfung mit und durch die Praxis.

Sexualpädagogik nach dem ISP drückt eine spezielle Haltung in der Begleitung von Menschen aus. Sexualpädagogik respektiert alle Menschen, unabhängig von ihrem Alter, dem Geschlecht, der sexuellen Identität, möglichen Beeinträchtigungen als sexuelle Wesen.

Sexualpädagogik fördert und unterstützt die Entwicklung sexueller Basiskompetenzen und liefert damit einen wesentlichen Beitrag  zur sexuellen Gesundheit und zur Präventionsarbeit gegen (sexuelle) Gewalt, wie auch gegen Gewaltentstehung.

Sexualpädagogik ist lebensweltorientiert.

Sexualpädagogik im Sinne des ISP orientiert sich an konstruktivistischen Erkenntnissen.

Sexualpädagogik ist ressourcenorientiert und fordert den absoluten Respekt durch das Vorleben einer respektvollen Haltung.

Sexualpädagogik im Sinne des ISP lehnt jegliche missionarischen Bestrebungen, wie moralisierende Haltungen ab. Im Vordergrund steht die Person mit ihren individuellen Möglichkeiten und Grenzen.

Sexualpädagogik hat eine ganzheitliche Sichtweise auf Menschen.

Ziel der Sexualpädagogik ist es, Menschen darin zu unterstützen kognitives Wissen mit der eigenen Lebenswelt und damit der eigenen Emotion in Verbindung zu bringen.

Weiteres Ziel ist, die sexuelle Gesundheit für jeden Menschen in Beziehung zu sich selbst und zu anderen zu fördern.

Um dies zu erreichen bezieht Sexualpädagogik ISP die Ebenen der Emotion, der Kognition, des Körpers und der individuellen Wahrnehmung mit ein.

Sexualpädagogik möchte unter anderem:

  • Emotional berühren
  • Die Lebenswelt von Menschen erreichen
  • Handlungsmöglichkeiten erweitern
  • Mythen auf- und erklären
  • Den Bezug zum eigenen Körper positivieren
  • Das sexuelle Selbstverständnis eines Menschen erweitern
  • Die emotionale und körperliche Wahrnehmungsfähigkeit fördern
  • Den Respekt für den eigenen sexuellen Körper fördern
  • Das Wissen rund um Sexualität und sexuelle Gesundheit erweitern
  • Einen Beitrag zur Prävention gegen sexuelle Gewalt leisten
  • Inputs zur Stärkung einer sexuellen Identität geben
  • Die Wahrnehmungsfähigkeit von Nähe und Distanz fördern
  • Den sexuellen Respekt im Kontakt mit anderen Menschen stärken

Sexualpädagogik ISP geht davon aus, dass die Wertschätzung sich selbst gegenüber Voraussetzung für die Bereitschaft sich selbst zu schützen ist. Nur was ich schätze kann ich schützen ist ein wesentlicher Bestandteil der Prävention.

Ebenso geht die ISP Sexualpädagogik, die alle Ebenen mit einbezieht, davon aus, dass ein kompetenter Umgang mit sich selbst Voraussetzung für einen kompetenten Umgang mit anderen ist. Wenn ich mich selbst als sexuelles Wesen respektiere, mich in meinen sexuellen Fähigkeiten gesund, zufrieden und wohl fühle, dann ist es mir möglich anderen mit demselben Respekt zu begegnen.

Sexualpädagogik ist laut ISP eine Fachrichtung, die einer fundierten Kenntnis aus unterschiedlichen Wissensbereichen bedarf und sich sowohl an Einzelpersonen, wie auch an Gruppen richtet.

Sexualpädagogik geschieht nicht zufällig, sondern ist ein gezieltes Angebot, das fortlaufend im Alltag oder auch in Workshopsituationen gesetzt werden kann.